Dienstag, 19. Oktober 2010

Mal was völlig Anderes: Auftakt zum neuen Roman "Urban Fantasy" mit Thrillerelementen. "Bluthunde"

So... zwischendurch gibt es mal einen kleinen Text zum Probelesen. Was ganz Anderes.
Der Arbeitstitel des Romans lautet "Bluthunde". Es geht um eine uralte Gruppe von "Profis", die sich aus dem lateinischen übersetzt "Bluthunde" nennt. Den ersten Bluthund möchte ich Euch gerne mit einem Textauszug kurz vorstellen (copyright 2010 liegt bei mir). Interessiert Euch das? Ob und wann veröffentlicht wird, ob und wann der Film kommt, steht in den Sternen. Wenn es Euch gefällt... nun ja... dann mach ich weiter und wir gucken mal, was der Verlag sagt. Kryson 5 hat Vorrang und das kommt im Herbst 2011.

Leseprobe: "Bluthunde"

Cristian Banner ließ es sich gut gehen. Eine Portion Spaghetti Bolognese mit viel Käse, einen knackigen Salat dazu und ein Glas kräftigen, italienischen Rotwein, das war genau das, wonach ihm der Sinn stand. Sein Leibgericht. Einfach, aber gut. Er hatte sich im Ristorante DaVinci - wie üblich mit dem Rücken zur Wand - an seinen Stammplatz gesetzt. Der beste Tisch im Lokal, wie Christian fand.
Sein Mobiltelefon lag vor ihm in Reichweite auf dem Tisch. Er erwartete einen wichtigen Anruf. Von seinem Platz aus konnte er ohne Schwierigkeiten das gesamte Lokal bis zur Eingangstür einsehen. Linker Hand befand sich die Theke.
Schon seit einigen Jahren kam er immer wieder in dieses Lokal, wenn er die Zeit fand und Lust auf gute, italienische Küche hatte. Seiner Meinung nach kochte das DaVinci die besten Nudelgerichte in der Stadt.
Der Inhaber des DaVinci hieß Giorgio, ein Sizilianer, der zugleich Küchenchef seines eigenen Restaurants war. Dennoch hatte es sich dessen Frau, Mama Finola, nicht nehmen lassen, die Spaghetti für Christian selbst zu kochen.
Christian schätzte die familiäre und gemütliche Atmosphäre des Restaurants. Giorgio und Finola waren herzlich zu ihren Gästen und sie behandelten ihn wie einen eigenen Sohn.
An diesem Abend war im DaVinci nichts los. Das war für einen Dienstag nicht ungewöhnlich. Die meisten Gäste erwartete Giorgio jeden Tag zum Mittagstisch und an den Abenden von Mittwoch bis Sonntag. Das DaVinci hatte durchgehend von elf bis Mitternacht geöffnet. Christian war heute sehr zeitig dran und bislang der einzige Gast. Das hatte den Vorteil, dass er sein Essen in aller Ruhe genießen konnte, während Finola noch in der Küche zu Gange war und Giorgio an der Theke Gläser spülte. Aus einem an der Wand angebrachten Lautsprecher tönte die sanft sonore Stimme eines längst verstorbenen Dean Martin.
Ein weiterer Gast betrat das DaVinci. Er hinterließ auf Christian im ersten Augenblick einen gehetzten Eindruck. Der Gast sah sich kurz und hektisch um. Als er Christian am Ende des Gastraumes entdeckt hatte, steuerte er geradewegs auf dessen Tisch zu. Christian war gespannt, was der Fremde von ihm wollte. Auf halbem Weg zog dieser eine mit einem Schalldämpfer ausgestattete Pistole aus der Jackentasche, zielte und gab kurz hintereinander drei Schüsse auf Christian ab. Die Geschosse schlugen dicht neben Christians Kopf in die Wand ein.
Christian hob überrascht eine Augenbraue, hielt den Blick starr auf den Neuankömmling gerichtet und schob sich von dem Angriff unbeeindruckt eine gehäufte Gabel Spaghetti in den Mund.
"Das war knapp", dachte er bei sich. Aber er blieb cool. Ließ sich nichts anmerken. Er hatte den Luftzug der an seinem Ohr vorbeizischenden Geschosse deutlich gespürt. Während er in aller Ruhe weiteraß und sich zwischendurch einen Schluck Wein gönnte, fragte er sich, ob ihn der Mann verfehlt oder absichtlich vorbeigeschossen hatte.
Giorgio hingegen war fürchterlich erschrocken. Jegliche Gesichtsfarbe war aus dem Gesicht des Gastwirtes entwichen. Nach dem ersten Schock wollte er sofort nach dem Telefon greifen, um die Polizei zu rufen. Christian gab ihm rasch ein Zeichen, dass er sich ruhig verhalten solle, während er versuchte, den Fremden mit Blicken zu ergründen. Es fiel ihm allerdings schwer, die Absichten des Überraschungsgastes einzuschätzen. Wollte er Christian töten? Dann war er gewiss auch in der Lage, Giorgio und dessen Frau zu erschießen. Der Mann ließ die Augen nicht von Christian, schien sich für den Wirt überhaupt nicht zu interessieren. Langsamer als zuvor näherte er sich dem Tisch und setzte sich schließlich auf den Stuhl gegenüber, während er die Waffe weiterhin auf Christian gerichtet hielt.

"Keine Dummheiten", sagte der Mann mit heiserer Stimme.

Christian hatte den Eindruck, dass sein Gegenüber nervös war. Er konnte den Angstschweiß riechen und die leicht zitternden Hände sehen.

"Waffen auf den Tisch!" befahl der Mann barsch, "mit der Mündung zu dir. Eine falsche Bewegung und ich puste dir das Hirn in deine Spaghetti".
"Ruhig Blut", sagte Christian betont langsam, "haben Sie keine Angst. Ich hatte nicht die Absicht, Ihnen weh zu tun. Aber Sie stören mich beim Essen".
"Ich habe keine Angst, du Freak", fuhr der Fremde beleidigt auf, "also los, nun mach schon".

Christian griff sich über Kreuz mit beiden Händen unter sein Sakko, löste die beiden automatischen Revolver aus den Halterungen des Halfters und legte die Waffen vor den Augen seines Gegenübers auf den Tisch. Der Mann pfiff durch die Zähne. Er war offensichtlich überrascht, welches Kaliber Christian versteckt hatte.

"Das sind Signaturwaffen!" rief der Mann verblüfft, als er sich die beiden Chrom glänzenden Waffen mit den weißen, reichlich mit fantastischen Runen und Raubtierköpfen verzierten Griffen näher betrachtete und dabei verblüfft die Stirn runzelte.
"Zur Sicherheit… wer will sich schon mit seiner eigenen Waffe erschießen lassen", erklärte Christian mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht und fuhr sogleich fort, "Kaliber vierundvierziger Magnum. Vollautomatisch mit Zielunterstützung und Magazin für jeweils einhundert Schuss. Die Waffen sind unglaublich leicht, liegen gut in der Hand und trotz des großen Kalibers ist der Rückstoß kaum zu spüren. Nur schade, dass Sie nichts damit anfangen können, nicht wahr?"
"Verdammt, die müssen ein Vermögen gekostet haben. Wer bist du?"
"Jemand, den Sie sich nicht zum Feind wünschen. Aber das sollten Sie wissen", antwortete Christian Banner, "Sie haben schließlich auf mich geschossen".
"Nimm die Hände hinter den Kopf!" befahl der Mann plötzlich, "schön langsam und komm mir bloß nicht auf falsche Ideen".
"Mein Essen wird kalt", beschwerte sich Christian.
"Scheiß auf die Spaghetti", schnitt ihm der Attentäter barsch das Wort ab.
"Das wird Mama Finola nicht gefallen", lächelte Christian, "Sie sollten die Spaghetti wirklich probieren. Die sind phantastisch".
"Du tust, was ich dir sage oder ich knall dich ab wie einen räudigen Hund und deine italienische Schlampe gleich mit dazu!"
„Charmant…“, meinte Christian mit einem Hauch Ironie in der Stimmlage und einem skeptischen Stirnrunzeln.

Christian nahm die Hände folgsam hinter den Kopf. Vorsichtig ertastete er den Griff seines Wurfmessers im Nacken. Die Klinge war aus Edelstahl, scharf wie ein Skalpell und maß in der Länge fünfzehn Zentimeter. Die Berührung des Messers gab ihm Sicherheit.

"Wer hat Sie geschickt?" wollte Christian wissen.
"Das werde ich dir gerade auf die Nase binden", antwortete der Mann.
"Sind Sie ein Profi?"
"Und ob ich das bin", meinte der Mann voller Überzeugung.

Christian ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er überlegte, wer ihm einen solch unflätigen Idioten auf den Hals schicken konnte. Beinahe ärgerte er sich über den Mangel an Respekt gegenüber seiner Person. Aber viel wahrscheinlicher war, dass der oder die Auftraggeber tatsächlich nicht wussten, mit wem sie es zu tun hatten. Eine vernünftige Recherche über ihn war beinahe unmöglich, das wusste er.

"Ich will einen Namen von dir", forderte der Mann plötzlich.
"Ist das ein Spiel?" fragte Christian, "ich habe Ihnen zuerst eine Frage gestellt und keine Antwort erhalten. So funktioniert das nicht".

Ohne Vorwarnung löste sich ein Schuss aus der Waffe des Attentäters und streifte das rechte Ohr Christians. Er spürte den Schmerz, als die Haut aufgerissen wurde und ihm das Blut über den Hals in den Kragen lief. Schießen konnte sein Gegenüber. Der Streifschuss war eine Warnung und so gezielt, dass er zwar sein Ohr verletzt hatte, aber anschließend durch die Armbeuge hindurch wieder ein hässliches Loch in die dahinter liegende Wand riss. Der Mann meinte es ernst.

"Ich arbeite allein", sagte Christian, "also… was für einen Namen wollen Sie von mir hören?"
"Scheiß egal", antwortete der Attentäter, "irgendeinen deiner Verbündeten, den ich mir zur Brust nehmen kann. Das Rattennest muss endlich ausgeräuchert werden. Ein für alle mal. So lautet mein Auftrag".
"Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", schüttelte Christian den Kopf, "Sie unterliegen da einem großen Irrtum".
"Unsinn! Vor zwei Stunden habe ich Krüger umgelegt und er nannte mir den Namen einer kleinen Schlampe, die mir wiederum deinen Namen nannte, bevor ich ihr eine Kugel zwischen die Augen verpasste. Valerie war ihr Name."

"Krüger! Niemand tötet Krüger einfach so", dachte Christian, "und Valerie? Sie würde ihn niemals verraten. Nicht einmal, wenn sie dem Tod direkt ins Gesicht sah, was bei ihr nicht selten vorkam. Eher lächelte sie und riefe "fuck you", bevor sie seinen Namen preisgeben würde. Irgendetwas stinkt hier gewaltig zum Himmel".

Das Mobiltelefon auf dem Tisch klingelte. Don`t Cha von den Pussycat Dolls tönte aus dem Lautsprecher des Telefons. Ein eigenartiger Klingelton für einen erwachsenen Mann, doch Christian fand ihn einprägsam.

"Ich sollte besser rangehen", schlug Christian vor, "es wird erwartet, dass ich abnehme und mich melde, sonst brennt hier in zwei Minuten die Luft. Das wäre nicht gut".
"Rechte Hand", befahl der Profi barsch, "die linke Hand bleibt wo sie ist".

Offensichtlich hatte sein Gegenüber schlecht recherchiert. Er ging davon aus, dass Christian Linkshänder war, sonst würde er ihm nicht erlauben, das Mobiltelefon mit der rechten Hand zu bedienen. Christian nahm die rechte Hand nach vorne und griff sich das Mobiltelefon.
Noch bevor er den Anruf angenommen hatte, schlug das Wurfmesser ein und bohrte sich zwischen die Augen des Attentäters. Die Wurfbewegung war für das bloße Auge kaum wahrnehmbar gewesen. Der verdutzte Mann hatte das heran fliegende Messer auf die kurze Distanz zu spät gesehen, um noch ausweichen oder einen Schuss abgeben zu können. Die Wucht des Aufpralls riss den Kopf des Opfers nach hinten, das mitsamt dem Stuhl umkippte und polternd auf den Boden fiel. Der Attentäter war auf der Stelle tot.

"Ja", meldete sich Christian.
"Verdammt, Blood Devil!" Christian erkannte die markante Stimme Krügers am anderen Ende der Leitung, der mangels Kenntnis seiner wahren Identität den vereinbarten Decknamen verwendete, "wo sind Sie?"

Christian schwieg. Das war eine unzulässige Frage in seinem Geschäft. Krüger musste das wissen.

"Sind Sie noch da?" fragte Krüger verunsichert.
"Ja".
"Dann sagen Sie doch was!"
"Nein".
"Na gut…, ich verstehe. Hören Sie. Ungefähr vor zwei Stunden überfiel mich ein armer Irrer, der mir einen Namen abverlangte. Er besaß die Unverschämtheit, mir drei Kugeln zu verpassen. Das tat höllisch weh. Ich schickte ihn zu Blood Angel, in der Annahme, sie würde mit ihm fertig werden. Aber soweit ich erfahren habe, hat er sie erledigt".
"Das kann nicht sein", meinte Christian ungläubig und legte die Stirn in Falten.
"Wie auch immer. Sie ist verschwunden. Jedenfalls konnte ich sie noch nicht erreichen".
"Ich kümmere mich darum", sagte Christian.
"Gut, finden Sie die Schöne und beeilen Sie sich dabei. Ich will, dass Sie diesen Bastard suchen und ihn fertig machen. Außerdem bringen Sie so schnell wie möglich in Erfahrung, wer hinter dem Anschlag steckt. Ich muss wissen, wer mir einen Killer auf den Hals hetzt".
"Irgendwelche Anhaltspunkte?" wollte Christian wissen.
"Ich kann Ihnen nur eine grobe Beschreibung und einige Besonderheiten über den Täter liefern. Er hatte eine Tätowierung am Hals. Eine schwarze Witwe in einem Netz. Das wird Ihnen auffallen, wenn Sie ihn sehen. Er wirkte hager und gehetzt. Außerdem besitzt er schlechte Manieren".
"Das ist nicht gerade viel", meinte Christian, dem die Tätowierung sofort aufgefallen war, als der Fremde die Gaststätte betreten hatte, "aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde ihn schon aufspüren. Einhundert".
"Was?"
"Ich sagte Einhundert".
"Ach so, ja, in Ordnung. Sie bekommen die Einhundert", antwortete Krüger mit einem tiefen Seufzer in der Leitung.
"Wie üblich im voraus auf dem bekannten Weg. Verschlüsselt. Und weitere Einhundert für die Informationen über die Auftraggeber. Auslagen gehen wie immer extra".
"Das ist Wucher!" regte sich Krüger künstlich auf, "ich habe Ihnen zuletzt diese sündhaft teuren Revolver finanziert. Notwendige Auslagen haben Sie die Anschaffung genannt. Sie ruinieren mich eines Tages mit Ihren Auslagen. Irgendwann ist Schluss damit".

Christian ging auf die Bemerkung nicht ein. Er wusste, dass seine Arbeit für Krüger wertvoll war und er zustimmen würde. Er musste nur schweigen und warten. Krüger saß wie auf heißen Kohlen. Es dauerte nicht lange und Krüger meldete sich wieder zu Wort.

"Na schön. Sie sollen bekommen, was Sie verlangen. Aber enttäuschen Sie mich nicht!"
"Habe ich Sie jemals enttäuscht?"
"Nein", bestätigte Krüger, "ich weiß, dass ich mich auf Sie verlassen kann. Sehen Sie auf Ihrem Konto nach".

Das brauchte er nicht. Christian Banner vertraute darauf, dass die zweihunderttausend Euro seinem Konto bereits gutgeschrieben worden waren. Krüger war ein Mann, der zu seinem Wort stand und für den Geld keine andere Bedeutung hatte, als stets genügend davon flüssig zu haben. Und das hatte er ohne jeden Zweifel. Das war das Gute an ihm.

"Ich melde mich in zwei Tagen wieder bei Ihnen", sagte Krüger.
"Ich lasse Ihnen eine neue Nummer zukommen, unter der Sie mich dann erreichen können. Die Ihnen bekannte Durchwahl ist hiermit verbrannt".
"Verstehe", sagte Krüger und beendete das Gespräch.

Ein Griff ans Ohr zeigte Christian, dass sich die Wunde bereits wieder geschlossen hatte und vollständig verheilt war. Er nahm die beiden Revolver wieder an sich und steckte sie ein. Dann entfernte er das Wurfmesser, wischte es an einer Serviette ab und untersuchte die Taschen und den Leichnam des Mannes. Papiere, Schlüssel und diverse Karten des Verstorbenen nahm er an sich und steckte sie ein. Ebenso das Handy des Mannes. Er würde die Anruflisten und gespeicherten Nummern einzeln überprüfen müssen. Eine lästige Arbeit, die leider notwendig war, wollte er in diesem Fall weiterkommen. Zum Glück war der Attentäter unvorsichtig gewesen und hatte die goldenen Regeln des Geschäfts missachtet. Wahrscheinlich war er sich des Erfolges zu sicher gewesen. Wenn ein Profi einen Auftrag zu erledigen hatte, durfte er nichts bei sich tragen, was auf seine Identität oder die seines Auftraggebers hinweisen könnte. Christian konnte der Leichtsinn des Mannes nur recht sein. Er würde seinen Kampfgefährten Jonas alias Blood Demon bitten, ihm bei der Auswertung der Utensilien zu helfen. Jonas war ein Technikfreak, verschwiegen und absolut loyal. Ihm würde er blind vertrauen können.
Nachdem er mit der Durchsuchung fertig war, machte er zwei Photos mit seinem Mobiltelefon vom Gesicht und der auffälligen Tätowierung des Getöteten.
Giorgio trat etwas unbeholfen an seine Seite. Christian bemerkte den Gastwirt sofort und sah zu ihm auf.

"Tut mir leid, Giorgio", entschuldigte sich Christian, "ich mache dir und deiner Frau Umstände. Eine üble Sauerei. Das habe ich nicht gewollt. Aber ich komme selbstverständlich für den Schaden auf".

Christian langte in seine Hosentasche und drückte Giorgio fünftausend Euro in die Hand.

"No, no… das ist viel zu viel", empörte sich Giorgio zur Abwehr mit den Händen fuchtelnd, "du bist ein guter Freund. Das kann ich nicht annehmen".
"Doch, du kannst und du wirst. Ich muss Valerie suchen".
"Was so viel bedeutet, dass ich mich um die Entsorgung dieses armen Sünders und die Spurenbeseitigung kümmere", brummte Giorgio missmutig
"Genau", lächelte Christian verlegen, „die Drecksarbeit überlasse ich dir“.
"Hilf mir bitte, den Leichnam in die Küche zu tragen, bevor die ersten Gäste kommen. Finola soll ihn zu Hackfleisch verarbeiten. Ich muss hier rasch sauber machen und die Löcher in der Wand stopfen. Schließlich sind wir hier in einem erstklassigen Restaurant. Ich glaube, in nächster Zeit wird es sehr viel Gerichte mit einer schmackhaften Hackfleischsoße geben. Mittagstisch zum Sonderpreis.“
"Lass das bloß keinen wissen, Giorgio", lachte Christian, „das wäre schade, wo der Laden doch gerade so gut läuft“.
"Gott bewahre! Das wäre in der Tat unser Ruin", rief Giorgio und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

Giorgio packte den Toten an den Armen und Christian griff sich die Füße. Sie schleppten den Toten gemeinsam in die Küche, in der sie von der aufgelösten Finola schon händeringend erwartet wurden. Sie schimpfte und fluchte, als sie von ihrer Aufgabe erfuhr und warf die beiden Männer sofort wieder wutentbrannt - ein Küchenmesser bedrohlich schwingend - aus der Küche. Finola würde sich beruhigen und um die Leiche kümmern, ohne weitere Fragen zu stellen.

Sie war eine gute Frau.

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    man kann dazu nur eines sagen, genial.
    Bereits nach dieser Leseprobe hoffe ich auf mehr.
    So wie bei Kryson wird auch bei den Bluthunden der Lesestoff nur wenige Tage vorhalten.

    Hoffe daher das die Idee auch in einer Buchserie auf dem Markt kommt.

    Wünsche einen schönen Tag und viel Erfolg
    lg Martin

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